Editorial Liebe Leserinnen und Leser, vor Ihnen liegt die erste Ausgabe des TreasuryLogs im Jahr 2024. Bringt das neue Jahr auch „neues Glück“, oder müssen wir weiterhin mit außerge- wöhnlichen Entwicklungen rechnen, die die letzten Jahre dominiert ha- ben? Zinssätze und Inflationsraten, die jüngere Menschen nur vom Hören- sagen kennen, Energiepreise, die sowohl Privathaushalte als auch Finanz- verantwortliche ins Schwitzen bringen, oder stotternde Lieferketten als Risiko für die unternehmerische Wertschöpfung. All das würden wir alle gerne ad acta legen. Nicht zuletzt aufgrund der Tatsache, dass die zugrunde liegenden Auslöser dieser Kapriolen zum Teil noch bestehen, ist aber wohl nach wie vor Wach- samkeit und sorgfältiges Risiko-Management anzuraten. Unkonventionelle Ausschläge beispielsweise der Zinskurve sind auch in nächster Zukunft nicht auszuschließen, weshalb wir eine professionelle Steuerung der Zins- risiken empfehlen. Prognosen und Erwartungen sind dafür nicht die geeig- neten Instrumente, wie wir im entsprechenden Artikel darlegen, wohl aber Modelle, die dem FX-Risiko-Management entlehnt sind. Höhere Finanzierungskosten haben natürlich auch Auswirkungen auf die Staatsfinanzen, wobei es hier unterschiedliche Ansätze und Methoden gibt, diese zu steuern. Wir haben uns die „Kunst des Staatsschulden- Managements“ anhand der Beispiele Deutschland, Österreich, Italien, Slowenien und Kroatien vergleichend angesehen. Diese wird zunehmend komplexer, nicht zuletzt, weil auch hier „ESG“ zu einem entscheidenden Faktor wird. ISO20022, Projektberichte und Finanzsymposium In dieser Ausgabe setzen wir auch unsere Serie zur ISO20022-Migration fort. In einem Interview erklären Bankvertreter die umfangreichen Umstel- lungen im Zahlungsverkehr aus ihrer Sicht. Zudem berichten wir über spannende Projekte, die wir mit unseren Kunden umsetzen durften. Da ist zum einen die Implementierung eines neuen Treasury-Management-Systems mit Porsche, das mit ebenso sportlichem Elan angepackt wurde wie die Umrundung des Nürburgrings in einem Boli- den des Sportwagenbauers. Außerdem haben wir ein europäisches Energieunternehmen bei seiner Neuausrichtung der Liquiditätsplanung unterstützt. Weil bei den beste- henden Volatilitäten auf den Energiemärkten klassische Ansätze an ihre Grenzen stoßen, wurden dort Methoden aus dem Bereich der Künstlichen Intelligenz implementiert – mit verblüffenden Ergebnissen. Neben vielen weiteren Themen aus dem breiten Feld von Treasury und Corporate Finance geben wir Ihnen in dieser Ausgabe auch einen ersten Ausblick auf das Finanzsymposium 2024. Vom 17. bis 19. April laden wir Sie wieder ein, im Mannheimer Rosengarten unser Gast zu sein. An Diskus- sionsstoff dürfte es ja kaum mangeln, an spannenden Referentinnen und Referenten auch nicht – wie Sie feststellen werden, wenn Sie ein paar Mal umblättern. Ihr Philip Tüttö Inhalt 4 Auf der Überholspur zum neuen TMS Wie das ambitionierte Großprojekt „neues Porsche AG-TMS“ umgesetzt werden konnte. 6 „Für europäische Banken war dies die größte Umstellung im Zahlungsverkehr, die es je gab.“ Wir haben mit Bankvertretern über deren Erfahrungen mit der ISO20022-Migration gesprochen. 10 Mannheimer Gipfeltreffen inmitten komplexer Gemengelage Schwabe, Ley & Greiner lädt zum 35. Finanz symposium in Mannheim. 12 Die hohe Kunst des Schulden-Managements Wir werfen einen Blick auf die unterschied- lichen Finanzierungsstrategien europäischer Länder. 15 Benchmarking-Projekt offenbart, was Treasurer beschäftigt Highlights und Erkenntnisse des Treasury Summit 2023 17 Finanzkennzahlen zeichnen ein uneindeu- tiges Bild Erkennbare Trends anhand von Treasury Branchenkennzahlen 19 Working-Capital: Ursache oder Lösung für einen steigenden Liquiditätsbedarf? Warum es sich lohnt, einen genaueren Blick auf das Working-Capital zu werfen. 22 Zinsrisiko-Management klappt auch mit hohen Zinsen Wir räumen mit gängigen Mythen rund um das Zinsrisiko auf. 24 „No risk, more fun“ durch Wertsicherungs- konzepte CPPI und TIPP als Strategien im Anleihen- Management unter der Lupe. 27 Wenn die Maschine den Menschen in den Schatten stellt Wie KI bei der Liquiditätsplanung helfen kann. 30 „Eine Richtlinie ist oft der erste Anlass, die aktuellen Strukturen in einer sehr strukturierten Weise durchzudenken.” Interview mit SLG-Partner und -Geschäfts- führer Georg Ehrhart zur Entwicklung des Treasury Offenlegung nach § 25 Mediengesetz: Herausgeber + Medieninhaber: Schwabe, Ley & Greiner Gesellschaft m.b.H., Beratung, Gertrude-Fröhlich-Sandner-Straße 3, 1100 Wien, Österreich, Tel.: +43-1-585 48 30, Fax: +43-1-585 48 30-15, E-Mail: info@slg.co.at, URL: www.slg.co.at Geschäftsführer: Martin Winkler, Georg Ehrhart, Philip Tüttö, Michael Juen Grundlegende Richtung: Unabhängige und objektive Information für Finanzverantwortliche, Treasurer und Banker im deutschsprachigen Raum Autoren und Mitarbei- ter in dieser Ausgabe: Oliver Astl-Lipusz, Sonja Bauer, Benedikt Grasel, Utz Greiner, Mina Javidara, Bernhard Kastner, Michelle Keuschnigg, Bernhard Kopinits, Christof Kornfeld, Bianca Kral, Mario Offenhuber, Peter Schmid, Philip Tüttö, Albert Weiskirchner, Elisabeth Winkler, Peter Zeller Produktion und Anzeigen verwaltung: Schwabe, Ley & Greiner Grafische Umsetzung: dolezal:media, Susanne Dolezal-Ortner Druck: Print Alliance HAV Produktions GmbH, Druckhausstraße 1, 2540 Bad Vöslau Auflage: 18.000 Stück. Namentlich gekennzeichnete Beiträge müssen nicht der Meinung der Redaktion entsprechen. TreasuryLog ist auch online zu lesen auf www.slg.co.at/Publikationen 3